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[ARL] Platinen reinigen...
#1
Immer wieder gern gesehen und auch gehasst -> wie wird eine verschmodderte Platine gereinigt?

- Was nimmt man dazu?
- Wie geht man am Besten vor?
- Was sollte man tunlichst unterlassen?

Zu dem letzten Punkt will ich gleich etwas dazu sagen:

Oft hört man, das mit irgendwelchen Laugen und/oder Säuren der vorhandene Akkuschaden und/oder Elko Schaden "Neutralisiert" werden soll -> das ist Quatsch! Blödsinn! Mecker

!!! AUF GAR KEINEN FALL MIT SÄUREN UND/ODER LAUGEN VERSUCHEN DIE PLATINEN ZU REINIGEN !!!

Das kann zu einem Totalausfall führen! Wenn nicht gleich - Garantiert später!

Warum? Auf den Platinen befinden sich Lötverbindungen, die in der Regel gut und gern 30 Jahre auf dem Buckel haben. Je nachdem, WIE die Platine gelagert wurde (zB bei Feuchtigkeit!) sind diese Lötstellen angegriffen.

Zu sehen daran, das diese matt sind anstatt glänzend. Vorab - erstmal stellt das kein Problem dar. ABER - wenn die Lötstellen dunkelgrau, schwarz angelaufen sind - DANN - hat man ein Problem. Mitunter sind selbige sogar richtig vergammelt, mit grünem und/oder blauem Zeug überwuchert - das ist dann die Oxydierte Schicht von ausgelaufenen Akkus, bzw. ausgelaufenen Elko's.

Hier Wunderbar und schön zu sehen an einem Typischen Beispiel einer Amiga 4000 Platine, die übrigens im Gesamtbild so stark beschädigt war, das eine Reparatur nicht mehr möglich ist - der Aufwand würde weit über 150 Arbeitsstunden betragen, ohne zu wissen - ob die Platine auch funktionieren wird! Aua2

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Also - kurz gesagt - bei dunkelgrauen, schwarzen sowie Oxydierten Lötstellen, handelt es sich um "taubes" Lötzinn - wie so treffend gesagt wird. Baeh

Nicht vergessen - die "Lötstellen" stellen eine elektrische Verbindung zwischen verschiedenen Punkten her. Der "Übergangswiderstand" MUSS hier sehr gering sein, um eine einwandfreie Verbindung zu gewährleisten, damit die übertragenen Signale nicht zerstört werden.

So - und - NUR SO - ist eine einwandfreie Kommunikation des Datenbusses und aller elektrisch verbundenen Bauteile möglich.

Stark vereinfacht ausgedrückt Wink

Sieht man Lötstellen, die wie oben genannt dunkelgrau, schwarz, grün, blau oder wat weiss ich in welchen schönen Farben sich hervor heben, dann ist davon auszugehen, das genau hier der Übergangswiderstand zu hoch ist, und eine einwandfreie Signalqualität nicht mehr vorliegt.

Das führt zu den üblichen Aussagen:

- generell Instabiles System
- andauernde Abstürze
- mal Green Screen, mal Red Screen, mal Yellow Screen, etc.
- "Freeze Frames" - heisst -> der Amiga friert ein, hängt, nichts geht mehr, ausser Aus- und wieder Einschalten
- Erweiterungen werden nicht erkannt
- andauernde Speicherabstürze (Guru)
- usw.
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Nimmt man als "Reiniger" irgend etwas mit Laugen/Säuren o.ä. -> dann sind genau diese Lötstellen Garaniert im Arsch (wenn nicht gleich, später sicher!)
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Was wird benötigt?

Nicht viel Angel

-> klares, heisses Wasser -> ACHTUNG -> KEIN DESTILLIERTES WASSER VERWENDEN <- Normales Leitungswasser reicht völlig aus.
-> eine weiche Handwaschbürste
-> Flüssigseife
-> einen Haarföhn

Und ein bissel Zeit Dafuer

Das sieht dann ungefähr so aus - hier ein Beispiel mit einer A3000 Platine:

   
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Kommt man an bestimmte Bereiche nicht heran, wie zB bei den Anschlüssen/Port's - nimmt man eine alte "Zahnbürste" - funktioniert Bestens! Sport
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Wichtig -> nach der Prozedur mit heissem Wasser abspülen!

Das Wasser von der Platine gut ablaufen lassen, ein bissl "schütteln" hilft Bestens.....

HOCHKANT auf ein altes Handtuch stellen, und zu guter letzt mit einem Haarföhn die Platine trocken "föhnen". Spitze

Ab und zu mal "drehen" - heisst:

-> Vorder- UND Rückseite "be-föhnen"
-> Was unten war - nach oben stellen, sprich einfach die Richtung der Platine ändern - unten vs oben und umgekehrt Prof

Nach ca. 5 bis 10 Minuten ist die Platine trocken wie es sein soll!
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Darauf achten, das nicht zuviel Hitze auf die ICs aufgebracht wird! Die max. Temperatur darf HÖCHSTENS so ca. 60 bis 65° Celsius betragen!!! Besser etwas weniger, damit die Bauteile sich nicht selbst "überhitzen", was durchaus schnell passieren kann.

Manche legen sie auch für eine halbe Stunde in den Backofen. Eek

Ich bin kein Freund davon, aus mehreren Gründen:

1. Der "Backofen" ist ein LEBENSMITTELBEREICH!!! Da möchte Mann/Frau/Es nicht unbedingt irgendwelche Schwermetalldämpfe inne haben. Abgelehnt

2. An Bestimmten Stellen, wie zB UNTER den Bauteilen - also zwischen Platine und Bauteil selbst, bleiben Feuchtigkeitsreste Hartnäckig vorhanden; ggf. "schwitzen" Bauteile beim Abkühlen.

So hat man "wieder" Feuchtigkeit, wo man sie so gar nicht gebrauchen kann. Bigmotz
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Aufgrund der Tatsache, das die Platine HOCHKANT steht, läuft das Wasser nach unten weg, weshalb der Föhn alles trocken "husten" kann. Big Grin

Weiterhin sorgt der DIREKTE Luftstrom dafür, das sich keine Feuchtigkeit irgendwo "festsetzen" kann.
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if ($ahnung == false or $problem == true)
{ read the fucking FAQ; use SEARCH; load brain; }
else
{ use brain; make post; }

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