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[ARL] Strom- und Spannungsversorgung -> das Netzteil
#1
Information 

Egal welche Digitale Schaltung in egal welcher Welt vorliegt - eines haben alle gemeinsam:

-> Sie brauchen eine Stabile UND Störungsfreie Spannungsversorgung <-


Der Amiga ist, was die Spannungsversorgung angeht, recht "Tolerant". Soll heissen – Abweichungen in der Spannungsversorgung sind zulässig, und das Amiga System läuft dennoch Stabil.

Wir wollen das nicht ausweiten, und mit langen Theoretischen Erklärungen langweilen, jedoch sei so viel gesagt:

Die WICHTIGSTE Spannung beim Amiga sind die +5 Volt! Diese versorgt die Digitalen Schaltkreise. Sollte es hier zu Problemen kommen, ist der Frust vorprogrammiert. Zulässige Abweichungen dürfen nur in einem Bereich zwischen +4,8 Volt und +5,2 Volt liegen.

Liegt die Spannung unter +4,8 Volt, startet der Amiga nicht mehr (Schwarzer Bildschirm) und/oder befindet sich in einer "Resetschleife" - d.h. er startet, macht einen Reset, startet, wieder, macht wieder einen Reset, etc. pp Gleiches gilt für den Begriff "Störungsfrei"! Wir reden hier von einer Gleichspannung, und nichts anderem. Diese Gleichspannung darf nicht mit anderen Störungen überlagert, bzw. beeinflusst werden.

Um eine "saubere" Gleichspannung zu gewährleisten, ist es erforderlich Kondensatoren nicht nur in den Netzteilen zu verwenden, sondern auch im Amiga selbst. Diese sorgen dafür, dass die Gleichspannung stabil bleibt, und ggf. Störungen von anderen Bauteilen - ob Intern oder Extern - von den Integrierten Schaltkreisen (IC) ferngehalten werden.

Das ist hier STARK VEREINFACHT ausgedrückt. Das Thema Spannungsversorgung ist sehr komplex!


Ein Hinweis zu den Netzteilen -> es handelt sich um Schaltspannungsnetzteile, die auch im Ausgeschalteten Zustand noch Gefährliche Spannungen aufweisen können !!!!

Also -> Wer davon keine Ahnung hat -> Finger weg!!! Das meine ich Ernst! Es besteht Gefahr für Leib und Leben!!!


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\!!! KEIN NETZTEIL ÖFFNEN; WENN MAN NICHT WEISS, WAS MAN TUT !!!/

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Um die Spannungen am Amiga prüfen zu können, benötigen wir ein Multimeter. Es gibt günstige aus dem Baumarkt. Davon kann ich nur abraten! Finger weg! Wenn Spannungen in einem Bereich von 0,4 Volt gemessen werden sollen, dann wird auch ein entsprechendes Messgerät benötigt, und kein Billiger Kram, der Abweichungen von mehreren Volt haben kann!

Ein gutes UND günstiges gibt es im Elektronikfachhandel ab ca. 50.- Euro Aufwärts - bitte beraten lassen! Der Vorteil -> es können auch andere Messungen mit dem Multimeter gemacht werden, die andere "Billiggeräte" nicht bieten, oder - wie fast immer - nur sehr unzuverlässig.

Nun zum eigentlichen Thema - der Spannungsquelle und mögliche Störungen

1. Die Elektrolytkondensatoren im Netzteil
2. Die Elektrolytkondensatoren im Amiga
3. Versorgungsstecker und Versorgungsbuchsen vom Netzteil und vom Amiga

zu 1.

Die Elektrolytkondensatoren altern! Ausgelegt für eine Lebensdauer von einigen Jahren, haben sie die Lebensdauer längst überschritten, und funktionieren nicht mehr zuverlässig, oder gar nicht.

Zwei Ursachen möchte ich hier erwähnen:

1. Zum einen - Austrocknen - das Elektrolyt kann entweichen, sodass die Kondensatoren "trocken" sind.
2. Zum anderen - Auslaufen - das Elektrolyt kann auslaufen und weitere Bauteile sowie die Platine beschädigen.

In Beiden Fällen treten Probleme auf:

- ....mein Amiga stürzt immer ab....
- ....mein Amiga hat immer Grafikfehler....
- ....mein Amiga macht immer einen Reset....
- ....meine Festplatte hat laufend Fehler....
- etc. pp

Der Grund dafür ist, dass die Spannungsversorgung nicht mehr einwandfrei funktioniert. Die +5 Volt bleiben unter Last nicht mehr Stabil, und Störungen werden durch die Kondensatoren nicht mehr gefiltert. Ein weiterer - oft vernachlässigter Fehler - ist, dass die Steckverbindungen nicht in Ordnung sind. Aufgrund der Alterung können die einzelnen Kontakte in den Steckern und Buchsen "oxydieren". Die "Pin' s" sind dann angelaufen, meist bläulich, schwarz verfärbt. Dadurch erhöht sich der Übergangswiderstand an den Verbindungen, und es kommt - vereinfacht ausgedrückt - zu einem Spannungsabfall. Das heisst -> bei schlechten Steckverbindungen fehlen auf einmal +0,8 Volt !!!

Wird die Spannung direkt am Netzteil gemessen, zeigt das Messgerät unter Umständen +5,4 Volt an. Das ist völlig in Ordnung. Wird dann direkt am Amiga gemessen, kann es passieren, dass hier auf einmal "nur noch" +4,5 Volt gemessen werden. Schuld daran ist -> die schlechte Steckverbindung!

Ergo - am Netzteil den Stecker und seine Kontakte säubern! Gleiches gilt für die Buchse am Amiga -> säubern! Hierbei hilft Isopropylalkohol, oder auch Isopropanol/Isopropanol 2 genannt. Ein Reiniger, der Rückstandsfrei, und einer der Grundreiniger für jeden Elektroniker sowie "Reparateur" ist. Wattestäbchen sind dabei eine hilfreiche Ergänzung. Sollten die Kontakte so nicht zu säubern und immer noch "schwarz" angelaufen sein, kann man versuchen mittels Glasfaserstift o.ä. die Kontakte zu säubern. Gelingt dieses immer noch nicht, müssen die Kontakte. bzw. Stecker/Buchsen gegen neue ausgetauscht werden. Nach der Säuberungsaktion kann man direkt am Amiga nochmal messen, und dann „sollte“ hier mindestens eine Spannung von +5,2 Volt vorhanden sein.

Die +12 Volt werden für den Videobereich benötigt, und für etwaige Peripheriegeräte, die diese Spannungen erwarten (Drucker, Seriell Port, etc.) Die -12 Volt werden ebenfalls für den Audiobereich benötigt, und dienen zur Versorgung des Verstärker IC' s im Amiga. Wie bei den +5 Volt gilt auch hier -> Abweichungen sind zulässig und "sollten" sich nur in einem Bereich von 0,4 Volt bewegen -> +11,8 Volt bis +12,2 Volt. Hier wurden schon Werte von +11,4 Volt gemessen, und der Amiga funktionierte trotzdem noch einwandfrei. Gleiches gilt für die -12 Volt...wie erwähnt -> die Wichtigste Spannung sind die +5 Volt -> Max. +5,2 Volt - Min. +4,8 Volt !!! Alles darunter oder darüber führt zu Fehlern und Problemen!

Hier die Belegung vom Stecker des Netzteiles und der Power Buchse am Amiga:

   
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Sind die Spannungen vom Netzteil in Ordnung, kann zumindest der erste und schlimmste Fehler als Grund ausgeschlossen werden! Auch wenn es den Anschein hat, das alles i.O. ist - die Spannungsversorgung "kann" trotzdem Fehlerhaft sein. Dieses äussert sich - wie schon erwähnt - durch Abstürze und Instabiles Verhalten. Grundsätzlich empfehle ich den Austausch der alten Kondensatoren gegen neue Kondensatoren. Anhand eines Beispiels wird dieses im Anhang gezeigt.

Nochmal der Hinweis -> Schaltspannungs-Netzteile sind GEFÄHRLICH! Wer sich nicht sicher ist, WAS er da tut, sollte das einem Fachmann überlassen, und nicht selbst daran "herum fummeln"!!!

if ($ahnung == false or $problem == true)
{ read the fucking FAQ; use SEARCH; load brain; }
else
{ use brain; make post; }

Zitieren
#2
Spannungen am Amiga 500 messen

Die Spannungsversorgung sollte nicht nur, sondern MUSS i.O. sein!

Also - messen wir natürlich mal mit einem Messgerät, ob auch alles da ist, was so gebraucht wird. Big Grin 
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Eine Anmerkung zu den Netzteilen:

Die Netzteile sind über 30 Jahre Alt!!! Bauteile Altern! Insbesondere die Elko's und die Netzfilter! Selbige haben ihre "Lifetime" längst überschritten.

Es empfiehlt sich IMMER - das Netzteil zu überarbeiten, wovon ich als "mal so Nebenbei" Bastler und Homeworker Grundsätzlich abrate!

Netzteile sind GEFÄHRLICH!!!!

Bitte überarbeiten lassen, von jemandem, der sich damit WIRKLICH auskennt, und die Netzteile ggf. auch Reparieren kann.
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Es gibt Neue, Gute Ersatznetzteile; hier Bitte entsprechend umschauen, und sich ggf. ein neues Netzteil besorgen.
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Das ein Netzteil die benötigten Spannungen liefert - Bedeutet NICHT - das es auch Einwandfrei arbeitet.

Es gibt mehrere Faktoren, die entscheidend sind:

-> Liefert das Netzteil auch dann noch Stabil genügend Spannung, wenn es unter Last arbeitet? <-

Meist sind im Leerlauf die Spannungen ok:

-> + 5 Volt
-> +12 Volt
-> - 12 Volt

Schliesst man jedoch eine Festplatte oder eine Erweiterung, wie zB eine Turbokarte an, wird wesentlich mehr Leistung gefordert.

Es kommt vor, das das Netzteil (aus welchem Grund auch immer!) die geforderte Leistung nicht erbringen kann, was zur Folge hat, das die Spannungen "einbrechen" - bedeutet:

-> aus +5 Volt werden mal eben so nur noch so +3 Volt <-

Dann - stürzt der Amiga ab - nix geht mehr! Im schlimmsten Falle - JA! DAS "KANN" PASSIEREN!!! - werden Bauteile im Amiga selbst irreparabel beschädigt.
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Gemessen wird IMMER an der Unterseite der Platine!!!

NIE - NIE - NIE - nicht - an der der Oberseite direkt an der Powerbuchse messen!

Warum?

Da wir IM und WÄHREND des Betriebes messen müssen -> d.h. im Eingeschalteten Zustand und unter Spannung -> kann es passieren, das man an der Powerbuchse recht schnell mit der Mess-Spitze abrutscht! Abgelehnt

Das hätte zur Folge, das ein Kurzschluss verursacht wird, der den Amiga dann nach Valhalla schickt -> RIP
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Das passiert Relativ schnell - also - immer auf der Unterseite der Platine messen!
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Hier NICHT!!! Zu Eng! Zu Riskant!

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HIER - wird gemessen:

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Damit es beim Messen einfacher ist, verwende ich für die "Masse/Gnd" Leitung (oder auch Minus -) einen Stecker mit Krokodilklemme - vereinfacht die Sache ungemein Dafuer 

   
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Bitte darauf achten, das keine Metallischen Gegenstände wie Schraubendreher o.ä. in der Nähe herum liegen, sodass ggf. ein Kurzschluss entstehen könnte!

Das gilt auch für? Metallische Hemdknöpfe! Such
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So wird korrekt gemessen:

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Und? Aufgefallen? Jo! Die Spannung bei -12 Volt entspricht nicht dem eigentlich angedachten Wert! Gleiches gilt für die +12 Volt.

Das ist völlig ok, und stellt kein Problem dar!

Wichtig ist - das die +5 Volt WIRKLICH - MINDESTENS - +5 Volt haben. Auch hier sind Abweichungen zulässig, allerdings eher nach "Oben" - also +5,4 oder +5,8 Volt wären auch noch in Ordnung!

if ($ahnung == false or $problem == true)
{ read the fucking FAQ; use SEARCH; load brain; }
else
{ use brain; make post; }

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